Warum Wein lagern?

Wein ist mehr als ein Getränk – er ist eine Reise durch Aromen und Jahrgänge!

Wein gehört zu den besonders interessanten und begehrten Genussmitteln. Die Tatsache, dass die Herkunft eines Weines weltweit fast ausnahmslos mit dem Jahr seiner Erzeugung (Jahrgang) gekennzeichnet wird, prädestiniert ihn zum Sammeln und Aufbewahren. Verkostungen älterer Weine unterschiedlichster Herkünfte sind immer wieder reizvolle und spannende Erlebnisse. Jahrgangsweine gehören überdies zu den beziehungsreichen Präsenten. Neben dem ideellen Aspekt spielt für langlebige Weine – vor allem aus renommierten Gütern – auch der finanzielle Gesichtspunkt eine Rolle: Eine einwandfreie Lagerung vorausgesetzt, zeichnen sie sich durch konstante und oft beachtliche Wertsteigerungen aus, so dass sie auch als Kapitalanlage empfohlen werden.

Mit der Weinerzeugung entstehen bereits komplexe chemische Reaktionen, die zu seiner Reife führen und anschließend in das Stadium des Alterns überleiten. Der zeitliche Ablauf und die Ergebnisse dieser Prozesse sind im Wesentlichen abhängig von den Inhaltsstoffen des Weines sowie den physikalischen Bedingungen bei seiner Bereitung und Lagerung.
Während der Reife-Lagerung des Weines setzen allmähliche Veränderungen bei Farbe und Klarheit, Geruch und Geschmack des Weines ein. Diese können die Beschaffenheit sowohl positiv als auch negativ beeinflussen. Um auch langfristig eine möglichst vorteilhafte Weinqualität zu sichern, sollten dafür optimale Voraussetzungen für seine Lagerung gegeben sein.

Weinlagerung ist ein wichtiger Aspekt für die Qualität und den Geschmack von Wein. Hier sind einige Gründe, warum man Wein lagern sollte:

1. Reifung und Entwicklung: Wein ist ein lebendiges Produkt, das sich im Laufe der Zeit verändert und entwickelt. Durch die Lagerung kann sich der Wein harmonisieren, komplexe Aromen entwickeln und eine bessere Balance zwischen Säure, Tanninen und Fruchtigkeit erreichen.

2. Veränderung der Aromen: Wein enthält verschiedene chemische Verbindungen, die für Aromen und Geschmack verantwortlich sind. Die Lagerung ermöglicht es diesen Verbindungen, miteinander zu reagieren und neue Aromen zu bilden. Einige Weine können mit der Zeit subtile Noten von Vanille, Leder oder Tabak entwickeln.

3. Tannin-Integration: Tannine sind Verbindungen in Wein, die für die Struktur und Haltbarkeit verantwortlich sind. Durch die Lagerung können sich Tannine im Wein integrieren und ihre adstringierende Wirkung verringern, was zu einem weicheren und runderen Geschmack führt.

4. Flaschenreife: Wein sollte in der Flasche gereift werden, da dies den Kontakt mit Sauerstoff minimiert. Eine langsame, kontrollierte Sauerstoffzufuhr kann dazu beitragen, dass der Wein seine besten Eigenschaften entwickelt, während zu viel Sauerstoff den Wein oxidieren und seinen Geschmack beeinträchtigen kann.

5. Lagerungstemperatur und -bedingungen: Die richtige Lagerung bei konstanter Temperatur und Luftfeuchtigkeit ist entscheidend, um die Qualität des Weins zu erhalten. Zu hohe Temperaturen können den Reifeprozess beschleunigen, während zu niedrige Temperaturen die Reifung verlangsamen können. Eine angemessene Luftfeuchtigkeit verhindert das Austrocknen des Korkens.

6. Investition: Einige Menschen lagern Wein als Investition. Hochwertige, gereifte Weine können im Laufe der Zeit an Wert gewinnen, insbesondere wenn sie sorgfältig gelagert wurden.